Freitag, 10. August 2012

Jan de Leeuw - Schrödinger, Dr. Linda und eine Leiche im Kühlhaus

„Was tut man, wenn man eines Morgens die Mutter tot im Schlafzimmer findet, der Vater nicht greifbar ist und die geliebte kleine Schwester sich schon unbändig auf ihren Geburtstag freut? Jonas versucht zu retten, was noch zu retten ist, befördert seine Mutter kurzerhand ins Kühlhaus und behauptet, sie sei verreist. Nur leider traut die überaus neugierige Nachbarin der Sache nicht so ganz. Und als Jonas auch noch den Job seiner Mutter als Kummerkastentante Dr. Linda übernimmt, droht das Lügengebäude endgültig einzustürzen. Denn seine seltsamen Ratschläge zum Thema Liebe rufen Heleen auf den Plan, die sich gerne persönlich bei Dr. Linda beschweren möchte - mit ungeahnten Folgen! „

Das Cover ist recht einfach gehalten. Es türkis und findet man darauf einige Gegenstände, denen man auf den ersten Blick keine Bedeutung zukommen lässt. Jedoch tauchen diese Gegenstände im Laufe des Buches auf und haben auch einen Zusammenhang.
Auch der Titel des Buches sagte mir auf den ersten Blick nichts, doch ich habe mich einfach überraschen lassen.

Jonas' Mutter stirbt. Und sein Vater ist in der Irrenanstalt. So bringt er die Leiche seiner Mutter in das Kühlhaus der Familie und versucht seiner Schwester glaubhaft zu machen, dass sie nach Spanien geflogen ist.
Jonas ist klar, dass sie ins sehr wahrscheinlich ins Heim müssen, wenn jemand herausfindet, dass seine Mutter gestorben ist – zumindest solange, bis der Vater seine Therapie beendet hat.
Und so versucht er, ein normales Leben zu führen und den Tod seiner Mutter geheim zu halten.
Natürlich ist er erst einmal ratlos und logisch – auch traurig. Doch trotzdem das Buch so makaber ist, nimmt es schnell eine nicht mehr so traurige Wendung.

Die Einleitung des Buches richtet sich an den Leser, erst wird ein bisschen erklärt und danach beginnt die eigentliche Geschichte. Im Laufe des Buches findet man einige Abschnitte, die erneut an den Leser gerichtet sind – das finde ich eine sehr schöne Idee und es sorgt für Abwechslung.
Es gibt keine richtigen Kapitel, dafür sind aber die Anfänge der einzelnen Abschnitte dadurch gekennzeichnet, dass die Satzanfänge dick gedruckt sind. So kann man einen neuen Abschnitt sehr gut erkennen. Dadurch, dass diese Abschnitte sehr kurz sind und das Buch nur 156 Seiten hat, ist das Buch sehr schnell gelesen.

Die einzelnen Charaktere haben mir sehr gut gefallen, besonders der Hauptprotagonist Jonas. Es ist schön zu lesen, wie er versucht, seine kleine Schwester glücklich zu machen. Er geht mit ihr Geburtstagsgeschenke kaufen und versucht, dass sie nicht mitbekommt, dass die Mutter gestorben ist. Das Verhältnis zwischen den Beiden ist sehr innig.
Irgendwann steht dann Heleen auf. Das hat damit zu tun, dass Jonas' Mutter den Spitznamen Dr. Linda trägt. Sie beantwortet für eine Zeitung die Fragen der Leser zu ihren Problemen in der Liebe usw. (fast wie Dr. Sommer ;-)). Dadurch, dass Jonas' Mutter gestorben ist, kann sie diese Fragen natürlich nicht mehr beantworten. Deshalb versucht Jonas dies so gut wie möglich. Doch Heleen, dessen Fragen er unter anderem auch beantwortet, kommt mit seinen Ratschlägen überhaupt nicht klar und steht deshalb eines Tages bei ihm auf der Matte und verlangt Erklärungen.
Ob Jonas es schafft, sie wieder loszuwerden und was noch so passiert, solltet ihr auf jeden Fall selber lesen.

Mir hat das – zugegeben etwas verrückte – Buch sehr gut gefallen. Überrascht hat es mich auch. Jedoch reicht es für mich nicht für die volle Punktzahl, deshalb gibt es vier von fünf Rosen. :-) 

  • Taschenbuch: 160 Seiten
  • Verlag: Carlsen Verlag GmbH; Auflage: 1 (August 2012)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3551311277
  • ISBN-13: 978-3551311276
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 - 16 Jahre
Meinen Leseeindruck zu dem Buch findet ihr hier:


 

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