Hallo ihr Lieben,
ich begrüße euch zu meinem Beitrag
zum Buch „Es wird keine Helden geben“.
Wie ihr vielleicht schon gesehen habt, ging gestern die Rezension zu diesem nicht ganz leicht zu rezensierenden Buch online. Falls nicht, könnt ihr sie hier lesen.
Wie ihr vielleicht schon gesehen habt, ging gestern die Rezension zu diesem nicht ganz leicht zu rezensierenden Buch online. Falls nicht, könnt ihr sie hier lesen.
Heute beschäftigen wir uns also damit,
ob Amokläufe verhindert werden können.
Zuerst ist es wichtig, generell wachsam
zu sein.
Der Psychologe Jens Hoffmann empfiehlt zum Beispiel,
verhaltensauffälligen Schüler sofort und direkt anzusprechen, wenn
sie gewaltbereit sind oder Drohungen aussprechen: "Was hast du
getan?" oder "Warum hast du das getan?" Oft lassen
sich Probleme dadurch schon lösen. Und in den Fällen, in denen
einem Gespräch keine Einsicht folge, müsse man anschließend umso
wachsamer sein.
Mit seinem Team von der Universität
Darmstadt hat Hoffmann eine Software entwickelt, die helfen soll,
potenzielle Amokläufer im Vorfeld zu erkennen. Dazu werden im
"Dynamischen Risiko Analyse System" 32 Fragen über eine
verdächtige Person gestellt. Je nachdem, wie die Antworten
ausfallen, errechnet die Software auf einer Skala von "1"
bis "6" das potenzielle Gefährdungsrisiko, das von dieser
Person ausgeht. Eine Methode, die durchaus auf Kritik stößt, denn
sie arbeitet mit standardisierten Fragen und kann nicht auf den
Einzelnen gezielt eingehen. Doch gerade die Erfahrung zeigt, dass die
Taten der Amokläufer sehr individuell und komplex sind.
Zum Weiterlesen:
Außerdem sollte das Waffenrecht
verschärft werden, was allerdings gar nicht so einfach ist.
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Walter
Scheer, fordert sogar ein Verbot von privatem Waffenbesitz. Dies sei
die einzig effektive Prävention gegen Amoktäter. Vertreter des
Deutschen Schützenbundes hingegen wehren sich dagegen, Waffen ihrer
Schützen gesammelt in Vereinsheimen aufzubewahren, wegen
Einbruchgefahr.
Als erfolgreiche Maßnahme wertet die
Polizei, auch im Hinblick auf den jüngsten Amoklauf, die Erstellung
von Krisen- und Rettungsplänen für Schulen.
Die Prinzipien: sofortiges Eingreifen der Polizei bei einer Gefahrenlage, die gründliche Schulung von Direktoren und Lehrern über Krisenteams sowie das Ausarbeiten und Einüben eines individuellen Notfallplans für jede einzelne Schule.
Die Prinzipien: sofortiges Eingreifen der Polizei bei einer Gefahrenlage, die gründliche Schulung von Direktoren und Lehrern über Krisenteams sowie das Ausarbeiten und Einüben eines individuellen Notfallplans für jede einzelne Schule.
Zum Weiterlesen:
Zum Thema Schule habe ich eine andere
Bloggerin befragt, die mir erzählt hat, wie es an der Schule ihres
Sohne abläuft.
Jede fünfte Klasse bekommt zu Beginn
des Schuljahres eine Patenklasse. Die jüngeren Klassen können sich
nicht nur bei Problemen an die Älteren werden, sondern die Klassen
unternehmen in der Freizeit etwas gemeinsam. Zwei komplette Klassen
gehen zum Beispiel immer mal wieder zusammen Pizza essen, in
Kletterparks, usw... damit sollen die Jüngeren sich auch außerhalb
des Unterrichts besser kennen lernen.
Außerdem gibt es auch behinderte
Kinder mit in den Klassen,Kinder mit leichten geistigen
Behinderungen, genauso wie körperlich Behinderte. Jedes dieser
besonderen Kinder hat einen Integrationshelfer, so das in jeder
Klasse außer dem Lehrer noch 1 bis 2 zusätzliche Erwachsene sind.
Die Schüler lernen so den normalen Umgang auch mit behinderten
Kindern.
Noten werden zu 50% in Gruppenarbeit
vergeben, das heißt jeweils 4 Kinder bekommen den gleichen Mathetest
und müssen diesen zusammen ausarbeiten.
Die Gruppenarbeit fließt mit in die
Benotung ein, und für jeden Test werden die Gruppen neu
zusammengestellt. So müssen „starke“ und „schwache“ Kinder
zusammen arbeiten und niemand wird ausgegrenzt. Außerdem hat jede
Klasse zwei Klassenlehrer, falls man mit einem nicht so klar kommt
gibt es immer einen zweiten Ansprechpartner.
Einmal die Woche ist Sprechstunde, alle
Schüler sitzen mit den Lehrern zusammen und reden über die
vergangene Woche und über die kommende.
Außerdem gibt es Schulpsycholgen, die
bei jedem Streit sämtliche Beteiligten zu einem Einzelgespräch
holen. So kann jedes Problem erläutert und geklärt werden.
Ich finde diese Maßnahmen super und
wäre dafür, dass diese an viel mehr Schulen durchgeführt werden,
denn so etwas habe ich vorher noch nie mitbekommen.
Aber auch, wenn Schule viel Prävention
betreiben:
Ein Restrisiko bleibt leider allerdings
immer. Denn nie gibt es nur eine Ursache für eine solche Tat.
Allerdings sind die unterschiedlichen Faktoren, die zu einer Tat
führen können, nicht genau zu durchschauen, Taten seien daher nicht
immer vorhersagbar.
Ich hoffe, euch hat dieser (doch sehr
lange) Artikel gefallen!
Wir würden uns freuen, wenn ihr auch noch auf den anderen Blogs vorbeischaut, die heute mit einem Beitrag zu dem Buch online gegangen sind! :)
Wir würden uns freuen, wenn ihr auch noch auf den anderen Blogs vorbeischaut, die heute mit einem Beitrag zu dem Buch online gegangen sind! :)
Wir wünschen euch noch viel beim Verfolgen der Beiträge zu "Es wird keine Helden geben"! :-)
Hallo Jessi,
AntwortenLöschendein Beitrag ist total interessant und ich finde es toll, dass sich die Schulen so viel Mühe geben um etwas zu ändern. Natürlich bleibt ein Risiko, aber ich finde es gut, dass sich etwas tut und ändert.
Lg
Micha
Hallo Micha,
Löschendas freut mich!
Ja, das finde ich auch. :)
Lieben Gruß,
Jessica
Hallo Jessi,
AntwortenLöschentoller Beitrag! Allerdings muss ich eine Frage loswerden. Geht das KInd der befreundeten Bloggerin auf eine Privatschule? Das, was du da schilderst (zwei Klassenlehrer, Integrationshelfer, etc.) in ein Traumszenario, welches leider an keiner mir bekannten Schule so vorherrscht. Bei steht ein Klassenlehrer völlig alleine da und die Förderlehrer kommen 2-3x die Woche für eine Stunde in die Klasse. Ansonsten sind die Schüler auf sich allein gestellt.
LG
Yvonne
Hi,
LöschenAlso meine Kitakinder gehen nach der Kindergartenzeit in eine ganz normale Schule die von der Stadt oder dem Land getragen wird und da gibt es solche Maßnahmen auch. Integrationshelfer sind z.B. nichts was die Schule zu beantragen hat, sondern worum sich die Eltern kümmen müssen und diese werden entweder über Jugendämter, Gesundheitsämter oder auch privat beantragt oder gesucht. Stellen Eltern diese Anträge aber nicht oder kümmern sich nicht, gibt es keine zusätzlichen Hilfskräfte und der Lehrer steht wie gehabt alleine da. Außerdem gibt es einen Grundprozentsatz an Integrativkinder die jede Schule und jeder Kindergarten aufnehmen muss, was aber wiederrum von den Eltern beantragt werden muss.
Aber diese Projekte mit Patenklassen gab es schon da bin ich noch zur Schule gegangen und das ist jetzt 11 Jahre her. Nur müssen solche Projekte konsequent umgesetzt und durchgeführt werden, sonst bringen sie nichts.
Der Luxus von zwei Klassenlehrern ist daher wirklich ein Luxus und wird bestimmt nicht so leicht zu finden sein. Genauso wie das Projekt der Gruppenarbeiten - das ist etwas das ich hier auch öfter sehe, was aber eher vom Lehrer abhängt. Manche kleben noch voll an ihren alten Einstellungen fest und lassen sich da auch nicht zu anderen Dingen verleiten und wiederum andere sind da offener und probieren auch mal was aus. Entweder hat man Glück an einen guten Lehrer zu geraten oder man hat das totale Pech.
Liebe Grüße und sorry aber bei dem Thema gehe ich voll auf ;)
Jessi (booksaweek)
Doch Yvonne, das gibt es.... Mein Sohn geht auf eine Gesamtschule. Ich habe mich wegen des Konzeptes ganz bewusst für diese Schule entschieden und war heilfroh, dass sie meinem Sohn auch zusagte :-)
LöschenEs gibt zwei Klassenlehrer, einen Integrationshelfer, eine Sozialarbeiterin und es wird viel Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern gelegt.
LG
Tanja
Ich finds echt interessant und klasse, dass wir beide zwar dasselbe Thema, aber ganz unterschiedliche Ansätze gefunden haben :-) Danke für die interessanten Infos!
AntwortenLöschenHallo und guten Tag,
AntwortenLöschenschön, dass es da auch noch positive Beispiele gibt. Das macht mir doch etwas Hoffnung!!
LG..Karin..
An der Schule meines Sohnes läuft es ansatzweise so, wie du es zuvor beschrieben hast. Zwar fehlt die Partnerklasse und die Gruppenarbeit, das wird aber ausgeglichen durch Elternarbeit und frühzeitiges Eingreifen bei Problemen, egal ob schulisch, persönlich oder zwischenmenschlich.
AntwortenLöschenFragebögen stehe ich allerdings auch recht kritisch gegenüber. Sie sind oft zu allgemein und durchschaubar....
Viele Grüße
Tanja
Hallo Jessica
AntwortenLöschenEin toller Beitrag von dir. Man merkt du weist von was du schreibst. Ich mache gerne mit. Dieses tolle Buch muss ich lesen.
Liebe Grüße,Gisela Maria von den Bücherjunkies und ihrer Mission :-)