Jessi's Bücherkiste: Wolfgang Bellaire

Samstag, 21. September 2013

Wolfgang Bellaire - Um Mitternacht

„Flensburg. Um Mitternacht in einem Theater. Es empfängt der zwielichtige Herr Tschellebi und bietet Unterweisung. Die Menschen stehen Schlange. Auch die notleidenden Eltern von Marieke, Jorieke und Nils gehen zu Tschellebi. Danach stehen die Kinder ganz allein da. Sie lernen den verwahrlosten Jungen Lasse kennen, der ebenfalls so seine Eltern verloren hat. Zusammen beschließen die Kinder in das Theater einzudringen. Sie machen eine grausige Entdeckung… „

Das Cover des Buches finde ich sehr ansprechend. Es wirkt sehr düster und macht sehr neugierig auf den Inhalt des Buches.

Den Blick des Mannes finde ich allerdings sehr gruselig und ich bin mir etwa unsicher, wie dieses Cover auf Kinder wirkt – mich würde es eher abschrecken.

Nichtsdestotrotz ist der Schreibstil sehr flüssig und es ist relativ einfach, die Handlung zu verfolgen. In Flensburg hat ein neues Theater eröffnet – welches dem sehr seltsamen Herr Tschellebi gehört. Es hat eine seltsame Anziehungskraft und viele Eltern, die in Armut leben und nicht mehr viel Geld haben, statten ihm einen Besuch ab. Doch komischerweise bleiben diese danach verschwunden und kehren nicht mehr zurück. Deshalb machen sich Marieke, Jorieke und Nils gemeinsam auf die Suche nach ihren Eltern. Und damit fängt das Abenteuer erst an...

Das ganze Buch lebt von einer recht düsteren Stimmung – dem wem gefällt es schon, wenn die eigenen Eltern einfach verschwinden? Ich fand es sehr spannend, die Kinder auf der Suche nach ihren Eltern zu begleiten, da die Geschichte sehr unvorhersehbar ist und man die ganze Zeit über nicht weiß, auf was das Ganze hinauslaufen wird.

Die Charaktere des Buches haben mir sehr gut gefallen. Besonders gut fand ich Nils, den Jüngsten der Drei. Er ist ein kleiner Rabauke und macht es seinen Schwestern nicht gerade einfach. Ab und zu musste ich über seine Äußerungen sehr grinsen, denn er ist noch so, wie Kinder es eben sind: Er sagt seine Meinung frei heraus und ohne groß darüber nachzudenken. Das stößt bei seinen Schwestern aber natürlich auch nicht gerade auf Begeisterung. Dafür fand ich es aber toll, wie die drei – später vier – in der gesamten Geschichte zusammen gehalten haben, um ihre Eltern zu finden!

Die Altersempfehlung des Buches finde ich persönlich nicht ganz angemessen, denn stellenweise fand ich das Buch doch relativ heftig. Deshalb weiß ich nicht ganz genau, ob das Buch schon ab 12 Jahren geeignet ist.

Die Geschichte fand ich aber auf jeden Fall super. Wer Fantasy und eine spannende Story mag, der sollte sich „Um Mitternacht“ mal näher anschauen!"