Montag, 11. Juni 2012

Rachel Joyce - Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry


„Eigentlich wollte er nur zum Briefkasten. Dann geht er 1000 Kilometer zu Fuß.
Ein unvergesslicher Roman, der die ganze Welt erobert.

»Ich bin auf dem Weg. Du musst nur durchhalten. Ich werde Dich retten, Du wirst schon sehen. Ich werde laufen, und Du wirst leben.«

Harold Fry will nur kurz einen Brief einwerfen an seine frühere Kollegin Queenie Hennessy, die im Sterben liegt. Doch dann läuft er am Briefkasten vorbei und auch am Postamt, aus der Stadt hinaus und immer weiter, 87 Tage, 1000 Kilometer. Zu Fuß von Südengland bis an die schottische Grenze zu Queenies Hospiz. Eine Reise, die er jeden Tag neu beginnen muss. Für Queenie. Für seine Frau Maureen. Für seinen Sohn David. Für sich selbst. Und für uns alle.

Ein ganz außergewöhnlicher und tief berührender Roman – über Geheimnisse, besondere Momente und zufällige Begegnungen, die uns von Grund auf verändern. Über Tapferkeit und Betrug, Liebe und Loyalität und ein ganz unscheinbares Paar Segelschuhe. „

Durch die Wanderbuchaktion des Fischer-Verlages hatte ich ziemlich große Erwartungen an das Buch. Die Aktion finde ich echt eine super Idee. Am Anfang war es etwas komisch, Notizen in dem Buch zu hinterlassen, aber nachher hat es mir Spaß gemacht, tolle, ernste, schockierende, lustige und oft auch nachdenkliche Stellen zu markieren.

Von Anfang hat mir der Schreibstil des Buches sehr gut gefallen. Er war sehr angenehm und auch flüssig zu lesen. Doch irgendwann hat sich das Buch leider total gezogen und ich hatte das Gefühl, überhaupt nicht voranzukommen. Das Buch lebt einfach von den vielen Beschreibungen, Erlebnissen und Erfahrungen Harolds. Wer viel Action erwartet, dem sei gesagt, das er in diesem Buch keine finden wird.
Gut finde ich, das abwechselnd von Harold und Maureen erzählt wird. So kann man sich in beide recht gut hineinversetzen.

Leider konnte ich mich am Anfang auch überhaupt nicht mit Harold anfreunden. Aber das hat sich im Laufe des Buches gelegt und ich konnte immer mehr nachvollziehen, warum er sich dafür entschieden hat, diese weite Strecke zu laufen.
Ich habe mit ihm mitgelitten, mich mit ihm gefreut und mit ihm gebangt, als er kurz davor war, seine Reise aufzugeben.

Richtig gut gefallen haben mir die Menschen, denen Harold auf seiner Reise begegnet ist. Sie alle sind grundverschieden, doch irgendwie haben sie alle das gleiche Ziel – sie allen wollen zufrieden sein. Und mit jedem Gespräch, das Harold führt, mit jedem Wort, das er mit einer Person wechselt, nimmt er ihnen ein wenig Last von den Schultern. Ich fand es unheimlich schön zu lesen, wie er sich mit den einzelnen Leuten unterhält und was diese für Sorgen haben.
Auch fand ich es toll, das er so vielen hilfsbereiten Menschen begegnet ist. Am Anfang noch mit Kreditkarte und in Hotels, findet Harold schnell heraus, dass das nicht das Wahre ist. Viele Menschen helfen ihm, geben ihm Unterschlupf, Essen und Trinken – unheimlich schön, wie hilfsbereit sie alle sind.
Eine Person – etwa in der Mitte des Buches – sagte zu Harold, wenn er zu Fuß gehen würde, würde er doch nie ankommen, er solle doch lieber mit dem Auto fahren. Was war ich empört, als ich das gelesen habe! Zu diesem Zeitpunkt war für mich vollkommen nachziehbar, warum Harold diesen Fußmarsch macht und ich war wirklich froh, dass er sich nicht dazu entschieden hat, den Rest des Weges mit dem Auto zu fahren.

Als es auf das Ende des Buches zugeht, wurde es für mich wieder interessanter. Ich fand es sehr schön zu lesen, wie Harold sich immer wieder überwunden hat, denn er hatte viele Zweifel auf seiner Reise.
Auch wenn Harold die Reise macht, um Queenie zu retten, das eigentliche Thema des Buches kommt erst in diesem Teil des Buches so richtig zum Vorschein. Als von Quennie erzählt, war ich – wie Harold – etwas geschockt und habe mich erschrocken. Was eine Krankheit aus einem Menschen machen kann, ist schon heftig. Aber zu viel möchte ich euch auch gar nicht verraten, wenn euch die Rezension neugierig gemacht hat, dann lest das Buch einfach selber.

Den Trailer zum Buch finde ich einfach schön, vor allem die Musik dazu. ♥


Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da es sich aber leider teilweise so heftig gezogen hat, gibt es von mir vier von fünf Rosen.


  • Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
  • Verlag: Krüger, Frankfurt; Auflage: 2 (14. Mai 2012)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3810510793
  • ISBN-13: 978-3810510792
  • Originaltitel: The Unlikely Pilgrimage of Harold Fry

4 Kommentare:

  1. Sehr schöne Rezension... Aber so gar nicht mein Thema...
    Und wenn du dann noch Abzug gibst, weil es sich an manchen Stellen zieht... dann lass ich es lieber ;-)

    glg

    Steffi

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Dankeschön. :)
      Na dann soll es wohl nicht so sein. ;) Wenn es dir irgendwann mal in die Hände fallen sollte, kannst du es dir ja trotzdem mal anschauen. ^^

      LG Jessica

      Löschen
  2. Antworten
    1. Dankeschön, freut mich, das sie dir gefällt. :)

      Löschen

Ich freue mich über eure Meinung. :)