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Sonntag, 5. Januar 2014

Anna Seidl – Es wird keine Helden geben

Berührend, fesselnd, unfassbar: Wenn nichts mehr ist, wie es war. Kurz, nachdem es zur Pause geläutet hat, hört Miriam einen Schuss. Zunächst versteht niemand, was eigentlich passiert ist, aber dann herrschen Chaos und nackte Angst. Matias, ein Schüler aus ihrer Parallelklasse, schießt um sich. Auch Miriams Freund Tobi wird tödlich getroffen. Miriam überlebt - aber sie fragt sich, ob das Leben ohne Tobi und mit den ständig wiederkehrenden Albträumen überhaupt noch einen Sinn hat. Waren sie und ihre Mitschüler Schuld an der Katastrophe? Das großartige Debüt von Anna Seidl, die erst 16 Jahre alt war, als sie diese aufwühlende Geschichte geschrieben hat: eine intensive Auseinandersetzung mit den Folgen eines Amoklaufs für die Überlebenden, mit Schuld und Trauer, schonungslos erzählt. „

Gerade erst zu Ende gelesen, kann ich dieses Buch kaum beschreiben, habe das Gefühl, dass ich ihm kaum gerecht werden kann, mit dem, was ich schreiben werde.

Das Buch beginnt mit einem kurzen Prolog, danach wird man direkt ins kalte Wasser geschmissen – der Amoklauf wird aus Miriams Sicht beschrieben.
Man hat das Gefühl, man ist mit dabei, man hat Angst und bangt mit.
Der Schreibstil des Buches ist flüssig und fesselt einen total.

Im Laufe des ersten und zweiten Kapitels war ich geschockt und musste einfach weiter lesen.
Zu Beginn des dritten Kapitels kam ich dann zum Durchatmen und realisierte erst so langsam, was ich gerade gelesen hatte.
Danach war das Buch einfach nur noch sehr bedrückend.
Ich musste mehrere Pausen beim Lesen einlegen, um über das nachzudenken, was ich gerade gelesen habe.
Man fühlt total mit Miriam mit und ich konnte ihre Gedankengänge sehr gut nachvollziehen.

Die Stellen aus Miriams Vergangenheit, die man zwischendurch im Buch findet, holen den Leser ein wenig aus dieser bedrückenden Stimmung heraus und zeigen schöne Momente aus Miriams Leben.

Man bekommt mit, wie Miriam wieder versucht, „normal“ zu leben.
Doch will sie das überhaupt? Und wofür? Jetzt, wo ihr Freund Tobi tot ist? Wie soll sie ohne ihn weiter leben, weiter zur Schule gehen, atmen?
Diese Gedanken sind es, die den Leser zum Nachdenken anregen.

Und hat man im Mittelteil des Buches das Gefühl, Miriam hat es geschafft und kann wieder nach vorne blicken, kommt der nächste Schock, mit dem man nicht rechnet.

Lediglich den Schluss des Buches fand ich etwas zäh. Jedoch gefällt es mir gut, was die Autorin sich für das Ende ausgedacht hat und ich habe es mit Freude gelesen.
Besonders den kleinen Ausschnitt vom Beginn des Buches als Wiederholung fand ich sehr passend.

„Es wird keine Helden geben“ ist ein schockierendes Buch über einen Amoklauf und die Zeit danach.
Ein Buch über Trauer, Tränen, Mobbing, den Tod, aber auch über Liebe, Hoffnung, Freundschaft und über die schönen Dinge im Leben, für die es sich weiterzumachen lohnt.
Ein tolles Debüt einer jungen Autorin!

Von mir gibt es die volle Punktzahl!

  • Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
  • Verlag: Oetinger (20. Januar 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 378914746X
  • ISBN-13: 978-3789147463
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre

3 Kommentare:

  1. Hey,
    danke für Deine Rezension, das Buch landet direkt auf meiner Wunschliste.
    Falls Du Dich mit dem Thema noch mal beschäftigen möchtest, empfehle ich Dir "Wir müssen über Kevin reden" vielleicht kennst Du es ja noch nicht.
    LG Ela

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  2. Hi,

    ich finde deine Rezension super, mir ist das Buch auch total unter die Haut gegangen und ich hoffe, dass noch viele Menschen es lesen :)

    Lg
    Micha

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  3. Wow, mit 16 Jahren schon ein Buch über so ein Thema zu schreiben allein ist ja schon sehr beeindruckend... Das Buch ist sofort auf meine Wunschliste gewandert!

    Liebe Grüße
    Chrisi

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Ich freue mich über eure Meinung. :)